das Leben auf der KBurg?
Werde ich des letzteren immer öfter gefragt. Puh ja schwierig. Wie soll man das erklären.
Grundsätzlich hat sich ja erst mal nur der Wohnsitz geändert und der ist halt etwas “unnormal”.
Beim letzten Mal in der alten Heimat habe ich viele Illusionen zerstören. Irgendwie haben sich viele das wohl so vorgestellt ein. Ein kleines Dorf im Tal mit Parkplatz, dann geht es mindestens 1500 Meter verschlungen einen Berg hoch und dann steht da diese RapunzelBurg. Fernab von fliessend Wasser, Strom und Internetz.
Dem ist nicht so.
Zwar liegen wir etwas höher als der Ort, aber nur so ca. 100 Meter. Und zwar geht ein kleiner schmaler Pfad zu uns, aber den laufen an den Wochenenden wenn das Wetter gut ist,
hunderte
mehrere Menschen entlang. Wir haben 3 Restaurants&Cafés welche in 5 Minuten Fußweg zu erreichen sind.. bei der alten Wohnung hatten wir so einen Luxus nicht.
Ich laufe den Weg ins Dorf in der Woche mind. 1x am Tag runter und später abends wieder hoch. Ich bin jetzt schon öfter mit dem Rad an die Arbeit gefahren, was wirklich sehr schön ist. Am Rhein entlange, über den Rhein mit der Fähre, durchs Villenviertel, etc.
Ok, 8km eine Strecke sind auch nicht unanstrengend, aber entspannter als mit dem Auto.
Etwas hat sich aber geändert, was aber wohl eher dazu zählt, dass Herr K. den Job gewechselt hat und wir somit nicht mehr den gleichen Arbeitgeber haben. Und mein Arbeitsweg deutlich länger dauert als früher und ich somit schon vieles “abgearbeitet” habe was den Tag betrifft. Wir reden nicht mehr so viel über die Arbeit.
Aber grundsätzlich reden wir mehr. Wenn es warm und trocken genug ist, sitzen wir abends bei einem kleinen Lagerfeuer draussen, schauen der Sonne beim Untergehen zu und reden über alles was uns so im Kopf rumspuckt. Es ist eher selten geworden, dass ich vor meinem Laptop sitze und was mache und Herr K. vor seinem sitzt und was anderes macht.
Überhaupt haben wir mehr von einander, obwohl wir uns tagsüber weniger sehen. Aber dafür freut man sich auf den Feierabend. Meist ist der Hund dann auch schon versorgt, die freut sich eh ihres Lebens, den Garten und den Wald findet sie wunderbar. Keine Autos, kein Du darfst dieses und jenes nicht. Stattdessen darf sie Hund sein, schnüffeln und rennen wie sie will. Herr K. ist jetzt die meiste Zeit zu Hause. Das findet sie auch total super.
Und wir haben nicht mehr so das schlechte Gewissen, dass wir sie dauernd allein lassen.
Alles in allem eine 100%ige Verbesserung zu den Monaten davor.
Zusammenfassend ist das Leben auf der Burg anders, und es passt viel besser zu uns.
Natürlich Einkäufe den Weg hochzuschaffen ist kleines logistisches Unterfangen, aber Dank Leo dem Raupenfahrzeug auch lösbar. Und die Parkplatzsuche im Dorf ist am Wochenende schon etwas gruselig, aber auch das ist machbar, irgendwie. Am besten das Auto am WE nicht bewegen oder so
Klar Übernachtungsbesuch ist halt minimal gut lösbar hier, weil man halt durchs Schlafzimmer muss wenn man ins Bad will. Aber dann ist das halt so. Wenn der Besuch aufs Klo muss in der Nacht, muss er halt. Bis jetzt waren wir halt noch nicht wieder beim schwedischen Möbelriesen und habe einen GardinenStange plus Vorhang besorgt, weil das nötige Kleingeld für solche Dinge gerade nicht so locker sitzt. Aber das kommt noch. Versprochen. Dann muss uns auch keiner mehr dabei zuschauen wie wir verrenkt im Bett rumliegen
Die Ecke des Grauens mit den den unausgepackten Kisten im Regal wird weniger, langsam, aber es wird. Manche Sachen sind anscheinend für immer verloren, andere Schätze sind wieder aufgetaucht, nachdem man gar nicht mehr wusste, dass es die noch gab.
Hier wird immer mal wieder weiter sortiert und vielleicht doch entsorgt. Aber alles nach und nach, kein Stress.
Bei Stress hilft nur eins, Rotwein in ein Glas fühlen oder Kaffee/Tee in einen Becher, warmeinpacken und auf die Terrasse, den Schiffen beim Hin- und herfahren zu schauen.
Wussten sie, dass auf dem Rhein auch gesurft wird? Also ich nicht..